Neben 30 Tagen Urlaub im Jahr ist es – Wunder oh Wunder – nur das liebe Geld, das meiner Familie und mir ständig lästige Grenzen beim Reisen setzt. Ich vermute, vielen von euch geht es ähnlich. Deshalb habe ich diese Liste hier aufgestellt: 33 Tipps fürs günstig reisen mit Kindern. Damit das Budget für mehr tolle Reiseerlebnisse reicht.
Sicher sind ein paar der aufgelisteten Ideen für euch selbstverständlich, aber: beherzigt ihr das in euren Planungen? Wirklich?
Ich bin ehrlich: Ein paar der Tipps kommen mir total banal vor, aber umgesetzt habe ich sie bislang auf Reisen nicht. Ich sitze immer noch viel zu oft in Restaurants im Touristen-Hotspot, frage – weil’s mir soo peinlich ist – sehr selten nach irgendwelchen Discounts und informiere mich zwar im Vorfeld intensiv über die Sehenswürdigkeiten, achte dann aber nicht darauf, an welchen Tagen der Eintritt dort günstiger oder frei ist.
Falls es euch auch so geht – dann lest mal schön :-)
Ich freue mich, wenn euch die Tipps dabei helfen, euer Reisebudget noch cleverer nutzen. Auf dass wir alle mehr Reise in unser Leben holen!
1. Reist langsam
Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, beherzigt diesen Tipp meistens sowieso: Geht es langsam an, plant nicht zu viele Ortswechsel und genießt die einzelnen Reisestationen lieber ausführlich. Neben Nerven spart das Geld – weniger Transportkosten, eventuell einen Discount für längere Aufenthalte in der Unterkunft und zumindest keinen Aufschlag für kurze Verweildauer. Außerdem lernt man die einzelnen Orte besser kennen – und weiß dann auch, was wo günstig ist.
2. Bucht eure Flüge möglichst frühzeitig
Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel – aber grundsätzlich ist es vor allem zur Hauptreisezeit am günstigsten, ihr bucht eure Flüge frühzeitig.
3. Fliegt an unbeliebteren Reisetagen (oder –Uhrzeiten)
Ich weiß, wer (Schul-)Kinder hat, ist leider nicht mehr so recht Herr seiner Reiseplanung. Ferien und Schließzeiten im Kindergarten machen es einem schwer, die Reise in die Nebensaison zu legen. Sind dann auch noch beide Elternteile berufstätig, wird’s so richtig lustig. Ich weiß leider, wovon ich da rede. Trotzdem: Es kann sich absolut lohnen, einen Urlaubstag mehr zu investieren oder die Reise um ein, zwei Tage zu verkürzen und dafür nicht am Samstag sondern eben am Donnerstag zu fliegen. Auch eine unchristliche Reisezeit kann sich finanziell lohnen. Wer kleine Kinder hat, muss allerdings dann gut abwägen, was schwerer wiegt, die Kosten oder das unausgeschlafene Knatschkind.
4. Schaut euch andere Abflugorte an
Sehr lohnenswert kann es sein, sich die Preise für verschiedene Abflugorte anzuschauen. Dabei meine ich gar nicht nur den Flughafen, der in zweitnächster Entfernung liegt. Möglicherweise wohnt ihr in Stuttgart und der Flug zu eurem Reiseziel ist ab Berlin um einiges günstiger. Was spricht dagegen, noch eine Nacht Berlin einzubauen und von dort zu fliegen, wenn der Flug dafür gleich ein paar hundert Euro billiger ist?
5. Recherchiert über Suchmaschinen
Bevor ihr auf die Seiten geht, auf denen ihr einen Flug buchen könnt, solltet ihr euch mit entsprechenden Suchmaschinen einen Überblick über das ganze Angebot verschaffen. Mein bester Tipp hierfür ist Skyscanner. Hier findet ihr die Fluglinien zu eurem Reiseziel und könnt nachsehen, an welchen Tagen und von welchem Abflugort der Flug am günstigsten ist.
6. Schaut auch bei den Airlines direkt nach
Vergleicht die Preise von Reise-Portalen auch mit denen direkt bei der Fluggesellschaft – in manchen Fällen lohnt es sich, bei der Airline selbst zu buchen.
7. Sucht Schnäppchen
Leichter gesagt als getan: Spezialangebote der Airlines buchen. Oft sind solche Schnäppchen nur ganz kurz online, bevor sie schon wieder ausverkauft sind. Ich gebe zu, ich habe selten die Zeit, so konstant die Preise zu scannen, dass ich bei den wahren Superdeals zur rechten Zeit am rechten Ort bin. Aber, wen wundert’s, natürlich gibt es dafür Helfer. Zum Beispiel die Urlaubspiraten.
Weil es hierher passt, kurz ein Tipp abseits der Kostenfrage: Auf Seatguru könnt ihr euch anschauen, welche Sitzplätze in eurem Flug empfehlenswert und welche ein Graus sind.
8. Profitiert von den Erfahrungen anderer
Viele Reiseprofis, die ja wissen müssen, wie man an günstige Flüge kommt, haben ihre Tipps aufgeschrieben. Sehr gut gefällt mir zum Beispiel die Step-by-Step Anleitung von Felicia auf Ihrem Blog Travelicia. Auch hilfreich: Patricks Tipps auf 101places.
9. Bei Reisen mit dem Auto: Checkt den Wagen vorher durch
Viele Werkstätten und auch der ADAC bieten Urlaubschecks an. Die Investition kann sich lohnen, vor allem wenn das Auto nicht mehr das Jüngste ist. Der Check kostet sicher nicht so viel wie die Reparatur im Reiseland und eventuell noch extra Übernachtungen, bis der Wagen wieder läuft. Überlegt auch, ob sich für euch eventuell ein ADAC-Auslandsschutzbrief lohnt, der solche Kosten abdeckt.
10. Denkt an die Mautkosten
Falls ihr mit dem Auto unterwegs seid: Achtet auf Mautstrecken, das könnt ihr ja vorher recherchieren beispielsweise über Google Maps. Und dann schaut, ob es nicht kostenpflichtige Alternativstrecken gibt. Falls ihr im ADAC seid, könnt ihr euch Routen auch ausarbeiten lassen.
11. Vergleicht die Benzinpreise
Checkt am besten vorher, wie die Benzinpreise im Reiseland und auch in Ländern, durch die ihr fahrt, aktuell aussehen. Und plant das Tanken soweit möglich danach.
12. Bucht private Appartments
Airbnb kennt ihr. Und wimdu auch, oder? Man kann da super Glück haben und echte Perlen erwischen, aber eben auch nur so lala Apartments kennen lernen. Unsere Unterkunft in Wien war zum Beispiel ein privates Apartment, das wir über Airbnb gebucht haben. Und auch wenn ich schon toller gewohnt habe: Für diesen Preis haben wir bei anderen Ferienwohnungsanbietern bzw. bei Hotels nichts in vergleichbarer Größe und Lage gefunden.
13. Oder bucht Mobil Homes
Sehr gute Erfahrungen haben wir mit einem Mobile Home auf einem Campingplatz gemacht. Im Prinzip habt ihr da ein voll ausgestattetes kleines Häuschen in der schönen Lage der meisten Campingplätze. Finanziell sehr lohnenswert! Und gerade auch mit Kids super.
14. Nehmt den Nacht-Zug oder fliegt nachts
Ganz einfach: Das spart die Hotelkosten für eine Nacht.
15. Achtet auf freies WLAN
Ist zwar heute vielfach Standard, aber eben doch nicht überall: Deshalb solltet ihr beim Buchen darauf achten, ob eure Unterkunft freies WLAN anbietet (und eventuell auch in den Bewertungen danach suchen, was andere Hotelbesucher über die WLAN-Qualität gesagt haben). Freier Internetzugang heißt eben kostenloses Kommunizieren, auch zum Beispiel, um Oma & Opa daheim Bescheid zu geben, dass ihr gut angekommen seid.
16. Bucht vor Ort
Bei Individualreisen lohnt es sich, nicht die ganze Route inklusive Unterkünften von zuhause aus zu buchen. Die Unterkünfte kurzfristiger und via Online-Portal festzumachen (Booking.com*, Agoda & Co.) ist meist billiger. Außerdem erhaltet ihr euch damit eure Flexibilität vor Ort. Auch dafür ist – s.o. – natürlich freies WiFi unerlässlich.
17. Kocht selbst, macht Picknicks oder grillt am Strand
Kurz: Geht nicht jeden Tag essen (außer in Ländern, in denen das sehr günstig ist).
18. Frühstückt im Hotel
Bucht das Frühstück gleich mit, billiger bekommt ihr es auswärts meist nicht.
19. Meidet Restaurants in Touristenhauptstraßen
Dass es in den Touristenmeilen am meisten kostet, liegt ja nun auf der Hand. Aber irgendwie verleitet es doch: Ein nettes Restaurant am anderen, die Kids schreien Hunger und dann setzt man sich halt. Aber es lohnt sich definitiv, noch ein paar Minuten länger auszuhalten und in den Restaurants abseits der Touristenströme essen zu gehen. Die Preise sind fast immer niedriger.
20. Esst, wo die Einheimischen essen
Klar – da ist es meist gut und nicht überteuert. Je nach Land: Esst in den Garküchen und zwar da, wo die Schlangen am längsten sind ;-) Spricht für Qualität, der Umschlag ist hoch und ihr könnt sicher sein, dass das Essen nicht schon ewig rumsteht. Ansonsten fragt die Leute vor Ort und geht dahin, wo sie selbst gern essen. Vielleicht müsst ihr – zum Beispiel in manchen Ländern Asiens – Abstriche bei der Atmosphäre machen, aber die gute und günstige Küche wiegt das dann wieder auf.
21. Shoppt auf Märkten
Auch beim Shoppen gilt: Da wo die Einheimischen einkaufen, solltet ihr auch hingehen. In vielen Ländern lohnt es sich, die Mitbringsel auf Märkten einzukaufen und in den zugegebenermaßen meist hübscheren Lädchen in der Fußgängerzone mehr zu gucken als zu kaufen.
22. Handelt
Oft wird es sogar erwartet – also feilscht!
23. Informiert euch über Sonderangebote
Manche Reiseveranstalter geben ihre Special Offers über ihre Social Media Kanäle bekannt. Wenn das euer Ding ist: Folgt euren Reiseanbieter-Favoriten bei Twitter oder Facebook. Natürlich kann es auch der normale Mail-Newsletter sein, den ihr abonniert. Egal über welchen Kanal: Bleibt auf dem Laufenden beim Thema Sonderangebote von Veranstaltern oder Airlines, die für euch interessant sind.
24. Nutzt Deals
Nette Schnäppchen findet man auch über manche Mail-Newsletter, zum Beispiel von Travelbird oder Travelzoo.
25. Achtet auf Gutscheine und Coupons
Nachdem ich die vollen Preise für unser Skidepot und das Skier Leihen bezahlt hatte, habe ich die Gutscheine für einen 20 Prozent-Rabatt in unserer Hotel–Lobby entdeckt … Also: Schaut euch um, im Hotel, aber auch in den Tourist-Infos, in den Prospekten und Broschüren, auf Websites oder in den Geschäften direkt am Reiseziel – und nutzt die häufig angebotenen Rabattgutscheine und Coupons.
26. Erkundigt euch nach Kooperationspartnern
Manche Hotels haben Partnerschaften mit umliegenden Attraktionen, Freibädern, Erlebnisparks, Restaurants …. Erkundigt euch danach bzw. haltet in der Lobby die Augen danach offen. Meistens wird eine solche Kooperation ja beworben.
27. Fragen kostet nichts
Manchmal klappt’s, manchmal nicht. Aber mehr als ein Nein könnt ihr nicht bekommen, deshalb erkundigt euch nach Upgrades, nach Angeboten für die Kinder (günstigeres Essen z.B.) oder Preisnachlässen beim Einchecken ins Hotel. Auch bei Flügen lohnt ein Nachfragen beim Einchecken!
28. Sammelt Punkte
Ob ihr nun an irgendeinem Programm wie Payback teilnehmen wollt, weiß ich nicht – über diese Datensammelmaschinen gehen die Meinungen ja ziemlich auseinander. Ich bin da zugegebenermaßen eher naiv unterwegs und punkte regelmäßig. Und immer wieder gibt es auch was für die Reise. Wir haben so Rucksäcke, Koffer & Co. „umsonst“ bekommen. Es werden von Zeit zu Zeit auch Hotel-Rabatte angeboten, das habe ich allerdings bislang noch nicht genutzt.
29. Investiert in einen guten Reiseführer
Nichts gegen die dünnen Schneller-Überblick-Büchlein von renommierten Marken. Wenn ihr aber umfassende Infos zu eurem Reiseland, zu den Unterkünften, Transportmöglichkeiten und eben auch den entsprechenden Kosten wollt, dann investiert die paar Euro mehr für einen guten Reiseführer à la Loose* oder Lonley Planet*.
30. Geht in die Tourist-Info vor Ort
Lasst euch in den Touristen-Infozentren beraten, fragt nach günstigen Angeboten, aktuellen Events, erkundigt euch nach den besten (und günstigsten) Transportmitteln, fragt nach Eintrittspreisen, Rabatten, Spar-Packages, Touren und und und. Außerdem gibt es dort meist Stadtpläne und Karten umsonst.
31. Nutzt freien Eintritt
Häufig gibt es in Museen oder anderen Attraktionen Vergünstigungen oder freien Eintritt an bestimmten Tagen. Informiert euch darüber im Vorfeld – siehe Tipp Nr. 29! – und plant wenn möglich entsprechend.
32. Unternehmt, was gar nichts kostet
Schaut euch um: Muss es der teure Erlebnispark oder Zoo sein? Gibt es nicht einen schönen Park mit Tieren, der keinen Eintritt kostet? Was ist mit dem Wald? Der Burg? Dem Markt? Dem See? Oder, mein Favorit: Schlendert einfach durch die Stadt. Badet im Meer. Lauft über die Wiesen. Beim Reisen mit Kindern könnt ihr ja sowieso vom Allzeit-Highlight profitieren: Dem kostenlosen Spielplatz.
33. Lest Blogs
Ich liebe Blogs zur Reisevorbereitung. Erstens natürlich für die Inspiration. Aber auch für die Reiseplanung. Die besten Tipps für unsere erste Fernreise mit den Kindern (Thailand) habe ich aus Reiseblogs. Nichts geht über aktuelle Insidertipps und Erfahrungsberichte. Und da Blogger tendenziell aufs Geld schauen (müssen) bei ihren Reisen, sind ihre Seiten oft wahre Füllhörner für gute Tipps zu Unterkünften, Transportmitteln und Aktivitäten vor Ort. Also lest Blogs!
Habt ihr weitere Tipps, wie man auf Reisen Geld sparen kann? Dann her damit in den Kommentaren!
Mehr dazu hier im Blog: Buch-Tipp „Günstig reisen mit Kindern“
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Julia & Die Jäger des verlorenen Schmatzes
Wow, die Liste ist zugegebenermaßen schon ziemlich vollständig. Mir fällt noch etwas ein, das auf den ersten Blick vielleicht etwas Ungewöhnlich klingt, was wir selbst aber regelmäßig auf Reisen machen: Sammelt euer Essen selbst! Steinpilze in Montenegro, Muscheln an neuseeländischen Stränden, Blaubeeren & Brombeeren in bayrischen Wäldern…. Es war jedes Mal ein toller Ausflug und unsere kleine Tochter war mit großer Begeisterung dabei.
Stefanie
Coole Idee, danke dir, Julia! Mit den Pilzen bin ich persönlich ja eher vorsichtig, aber Beeren traue ich mich auch. Das machen wir mal für den Nachmittagssnack, yummy. LG Stefanie
Antonius
Hi Stefanie,
wow, danke für die vielen Tipps :D
Essen, wo die Einheimischen essen, ist sowieso am Besten.
Du schreibst ja auch einiges an Tipps zum Buchen von Flügen, hier noch was von mir:
Preisfehler :) Ich hab dazu was schönes gebaut.
LG
Stefanie
Nichts zu danken, freu mich, wenn dir der Post gefällt. Und ich hoffe, du siehst es mir nach, dass ich deinen Werbelink nicht veröffentlicht habe ;-) LG Stefanie
Nina von Butterzart
Wir reisen seit 1999 per Haustausch äußerst kostengünstig und viel. Mit Kindern ist es noch dazu sehr praktisch, da man vollständige Kinderzimmer und eingerichtete Wohnungen und Häuser vorfindet.
Kann ich sehr empfehlen!
5 Links, die dir helfen beim Reisen zu sparen (+1 eine Studie) - Reisezoom.com
[…] gibt auf ihrem Blog familyescapes.de gleich eine ganze Hand voll Tipps zum Sparen auf Reisen. Ich kann jeden davon […]
Katrin
Tolle Tipps, das wird einigen sicherlich ein ganzes Stück weiterhelfen, insbesondere wenn jetzt wieder die Reisezeit beginnt.
Daniel
Ich habe zwar keine Familie, aber die Tipps sind auch für alleine Reisende toll. Danke!
Stefanie
Das freut mich, danke dir für den netten Kommentar! Viele Grüsse Stefanie
Planet Hibbel
Eine schöne Zusammenfassung, liebe Stefanie. Ich hatte so einen Post auch im Kopf, aber nun bist Du mir zuvorgekommen und dem kann ich fast nichts hinzufügen ;). Liebe Grüße, Nadine
Stefanie
Das ist ja witzig, quasi Gedankenübertragung :-) Ich hatte das auch schon länger vor, jetzt endlich hat es mal geklappt. Das Thema beschäftigt mich leider viel zu oft, wenn ich überlege, wo wir zu viert so alles hinwollen…LG Stefanie