Beste Reisen als Kind (1): Lago Maggiore

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An welche Reisen werden sich unsere Kinder wohl später mal erinnern? Welche Erlebnisse bleiben ihnen besonders intensiv und hoffentlich positiv im Gedächtnis? Ich habe echt keine Ahnung. Sind es die intensiven Erfahrungen auf Fernreisen? Oder doch eher das leckerste Eis der Welt beim Wochenendausflug?

Wenn ich mich selber an meine Reisen als Kind erinnere, sehe ich meist Bruchstücke, einzelne kleine Episoden, die ich nicht immer einem bestimmten Land zuordnen kann. Bis auf zwei Reisen, die mir noch heute deutlich vor Augen stehen. Eine davon führte uns an den Lago Maggiore in Italien zwischen Piemont, Tessin und Lombardei. Ich war neun damals.

Lago Maggiore_familyescapes

Beim Zurückdenken fallen mir ganz unterschiedliche Blitzlichter ein: eine Wanderung in den kleinen Ort, hoch auf dem Berg, Germignaga – da hat mir eine italienische Oma ein Salami-Brötchen gegeben, weil sie wohl meine erschöpfte Wanderunlust erkannt hat. Ganz viel Paddeln und Schwimmen im See in der Sonne. Eine Barbie für mich auf einem Markt in Luino. Ein schöner Ausflug auf die Inseln Isola Madre und Isola Bella. Natürlich Spaghetti. Viel Gelächter und freundliche Menschen.

Immer wenn ich an diese Kindheitsreise denke: Schwupps, Wohlfühl-Stimmung. Und deshalb sind wir mit unseren Kids auch in diese wunderschöne Ecke Italiens gefahren. Falls ihr gerade bei der Planung eurer Reisen für dieses Jahr seid: Der Lago Maggiore ist immer noch so schön wie in meiner Kindheit. Nicht so extrem überlaufen wie andere bekannte italienische Seen, immer noch voll von schnuckeligen Örtchen und hübschen Landschaften. Und eben ein toller großer See mit allem Drum und Dran. Mit 66 Kilometern Länge und 212 Quadratkilometern der zweitgrößte See Italiens.

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Cannobio: Altes Hafenstädtchen im Nordwesten

Mit meinen Eltern war ich damals in Luino, später mit meinen Kindern in Cannobio am Nordwest-Ufer nicht weit von der Grenze zur Schweiz. Das Städtchen ist ein guter Ausgangspunkt für viele Ausflüge und bietet selbst einiges mit einer Hafenpromenade, einem netten Strand, empfehlenswerten Restaurants und Kopfsteinpflastersträßchen. Nicht weit von der Stadt liegt das Valle Cannobina, ein grünes Tal, in dem einige schöne Wanderrouten liegen. Als wir dort waren, lag Kiddo 2 noch im Kinderwagen und unsere Große war etwa dreieinhalb. Nicht unbedingt das perfekte Wanderalter für italienische Schluchten. Deshalb haben wir es auch nur bis zur Santa Anna Schlucht am Talbeginn geschafft. Am Orrido Sant’Anna kann man an einer Kirche vorbei ein paar Stufen in die kleine Schlucht bis zum Fluß Cannobio laufen. Sehr empfehlenswert! Lago Maggiore_familyescapes

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Isola Bella und Isola Madre: Pflichtausflug

Wer am Lago Maggiore ist, fährt natürlich auf die Borromäischen Inseln mitten im See, mindestens auf die Isola Madre und die Isola Bella. Das habe ich damals mit meinen Eltern gemacht und das war auch beim zweiten Mal wieder Pflicht. Der Ausflug lässt sich gut in Stresa starten, es gibt aber von vielen Orten Schiffsverbindungen auf die Inseln. Die Inseln sind kleine Paradiese. Die „Schöne“ sieht aus wie ein kleines Versailles und wurde vor mehreren hundert Jahren vom Grafen Borromeo künstlich geschaffen. Kunstvolle Gärten und ein barocker Palast mit sechs Grotten, der heute noch von Zeit zu Zeit von der Familie Borremeo bewohnt wird. Zucker!

Die größte der drei Inseln ist die Isola Madre: Ein Naturparadies. Der üppige Garten mit vielen seltenen Pflanzen ist einer der ältesten in Italien. Eine riesige Zypresse, unzählige Kamelien, Rhododendren und Azaleen. Weiße und bunte Pfauen laufen durch die Gegend und Wellensittiche flattern frei herum. Sehenswert ist außerdem eine große Villa, die ebenfalls ein Borromeo errichten ließ.

Wir sind gefühlte Ewigkeiten über die Inseln geschlendert – ihr könnt euch sicher vorstellen, wie die Besichtigung von solchen Naturparadiesen mit kleinen Kindern aussieht, für die jeder Regenwurm eine Sehenswürdigkeit ist.

Einfach schön!

Lago Maggiore_familyescapes

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Die Schweiz so nah: Ascona

Von Cannobio aus ist man gleich in der Schweiz, wir waren zum Beispiel in Ascona. Außer den alptraumartigen Preisen – yeah, Schweiz! – ein lohnenswerter Ausflug. Asconas Innenstadt ist hübsch, nicht sehr groß, autofrei – sehr cool mit kleinen Kids – und lebhaft im Sommer. Wir haben an der Seeseite auch einen schönen Spielplatz gefunden, auf dem wir mindestens so lange waren wie wir durch die Stadt gebummelt sind. Hat was: Du sitzt auf der Bank vor dem Seepanorama und deine Kids spielen hinter dir friedlich vor sich hin. Vermutlich der Höhepunkt von Kiddy 1: Die Fahrt mit dem pinkfarbenen Boxauto.

Lago Maggiore_BoxautoWeil unsere Kinder noch recht klein waren, haben wir es langsam angehen lassen. Das hat natürlich den Nachteil, dass wir eine ganze Menge auslassen mussten. Andererseits aber eigentlich ein Grund, bald mal wieder an den Lago Maggiore zu fahren! Jetzt wäre Kiddy 1 fast so alt wie ich damals … ob sie sich dann als Erwachsene auch so gern an diese Reise erinnern würde? Je länger ich hier schreibe, desto mehr denke ich: Das testen wir jetzt mal aus :-)

(Die andere Reise meiner Kindheit, an die ich mich heute noch gut erinnere, ging übrigens nach Marokko. Da waren wir jetzt mit den Kids noch nicht – was ich unbedingt ändern möchte.)

Welches sind die Highlight-Reisen eurer Kindheit? Ward ihr als Erwachsene nochmal dort? Schreibt mir doch davon in den Kommentaren.

 

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9 Antworten

  1. Lago Maggiore Fan

    Herrlich, die kleinen Elektro Carts in Ascona bin ich schon als Kind gefahren. Und heute fahren meine Kinder damit. Vor 40 Jahren haben sie 1 CHF gekostet, und das kosten sie auch heute noch. Die Zeit ist an diesem Ort tatsächlich stehen geblieben. Bin gespannt ob meine Enkel irgendwann auch noch damit fahren werden :-)

  2. Alena

    Meine Eltern fuhren mit uns oft an den Balaton und ich habe schöne Erinnerungen daran. Mit meinen 3 Kindern war ich dort aber noch nicht. Das reizt meinen Mann nicht wirklich. Vielleicht schaffen wir es ja doch mal hin. Die Option in deinem Artikel mit Budapest und Wien klingt nämlich super.
    Viele Grüße, Alena

  3. Thomas

    Wir waren letztes Jahr auch am Lago Maggiore. Allerdings nur auf der Durchreise bei unserem Roadtrip durch Italien und Südfrankreich. Wir haben aber definitiv Lust auf mehr bekommen ;-). Dort kann man auch wirklich super direkt am See zelten!
    Schöne Grüße,
    Thomas

    • Stefanie

      Zelten am See hat definitiv was. Obwohl ich inzwischen mehr auf Bett statt auf Luma stehe, aber so für ein paar Tage … Und: ja, wir fahren bestimmt auch mal wieder an diesen schönen See! LG Stefanie

  4. Nicole

    Ich LIEBE den Lago Maggiore.
    Auch ich war mit meinen Eltern in meiner Kindheit jedes Jahr dort, selbst als Erwachsene zieht es mich immer noch hin. Inzwischen müssen es um die 25 Mal gewesen sein. Und bis auf einem Ausreißer auch immer im selben Hotel – ein familiengeführtes, kleines Hotel direkt gegenüber der Borromäischen Inseln. Ich freue mich schon auf Oktober, wenn zumindest ein Tagesausflug dorthin geplant ist (wir urlauben dann im Piemont) und im nächsten März steht mein 1. Halbmarathon auf dem Programm. Wo? Genau: von Intra bis Stresa immer am See entlang. :)

    • Stefanie

      Hi Nicole, du bist ja die totale Lago Maggiore Expertin, cool! Da kann ich nicht mithalten :-)) Ich fand den See aber auch schon als Kind besonders schön. Hoffentlich kann ich auch bald mal wieder hin. Kleines Familienhotel klingt gut! LG Stefanie

  5. Anna

    Ich kann mich bis heute an eine Reise in die Dominikanische Republik erinnern: Als Kind war das natürlich alles super spannend, vor allem das Flugzeug, aber genauso das fremde Land. Das ist jetzt fast 20 Jahre her, aber einige Bilder werde ich wohl immer in Erinnerung behalten. :-)

    Herzlich,
    Anna

    • Stefanie

      Dominikanische Republik? Wow, das hätte mich als Kind auch beeindruckt.Es ist echt ein Glück, wenn man Eltern hat, die einem solche Möglichkeiten bieten, oder? LG Stefanie

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