Mir schwirrt jetzt noch der Kopf – drei Tage bin ich kreuz und quer über die ITB in Berlin gelaufen (ITB steht übrigens für Internationale Tourismus Börse). Mehr als 10.000 Aussteller aus 186 Ländern und Regionen waren dieses Jahr auf der weltgrößten Reisemesse vertreten. Rund 175.000 Besucher sollen es gewesen sein.
Eine absolut internationale Atmosphäre. Es ist, als ob man die ganze Welt auf einmal anschauen dürfte. Für Reisefans ist die ITB so ähnlich wie Disneyland für Kinder. Unfassbar interessant, inspirierend und voller Attraktionen. Ich bin jeden Tag mehr als zehn Kilometer gewandert, habe unzählige Gespräche geführt und supernette Menschen kennen gelernt. Und mich unheimlich gefreut, so viele Reiseblogger endlich mal live und in Farbe zu treffen.
Die ITB 2016 hat für mir einen Wirbel an Eindrücken beschert. Hier für euch mal ein kleiner unsortierter Einblick in meine Notizen:
- Neu war mir der Iran als Reiseland – die größtenteils beendeten Sanktionen machen das Reisen dorthin wieder möglich. Der Iran war entsprechend mit einem großen Stand auf der ITB. Eine ganze Reihe von Reiseveranstaltern hat dieses Land nun auch wieder im Programm.
- Die Digitalisierung spielt im Tourismus eine überragende Rolle. So interpretiere ich zumindest die große Anzahl von Software- und Ebusiness-Anbietern, die ihre eigene Halle gefüllt haben.
- Jugendherberge heißt gar nicht mehr nur Schlafsaal und Stockbett. Ich wusste bis heute nicht, dass die Deutschen Jugendherbergen für Familien schnuckelige Apartments in hübschen Ferienanlagen – zum Beispiel an der Nordsee – haben.
Und dann kristallisieren sich für mich neben diesem gedanklichen Hin-und-Her Gehüpfe ein paar Erkenntnisse heraus.
1. Reiseblogs haben sich etabliert
Ich hatte eine ganze Reihe Gespräche mit Tourismusverbänden, Reiseveranstaltern und Hotels. Viele von ihnen sind inzwischen vollkommen routiniert in der Zusammenarbeit mit Bloggern, arbeiten ebenso selbstverständlich mit Reiseblogs zusammen wie mit anderen Medien und Journalisten. Andere haben mit Reiseblogs bislang wenige Erfahrungen, wollen das aber ändern und sind sehr interessiert daran, entsprechende Kontakte zu knüpfen. Selbst Ansprechpartner ohne jegliche Erfahrungen in Blogger-Relations waren auf Nachfrage überraschend aufgeschlossen und offen für eine Zusammenarbeit. Das gilt auch für die internationale Kommunikation. Ein Touristiker aus Bali beispielsweise erzählte mir, er arbeite seit längerem mit Reiseblogs aus Asien, Australien oder USA. Seit einiger Zeit stelle er aber auch bei deutschen Kunden ganz klar den Wechsel von der Print- zur Online-Reiserecherche fest. Deshalb will er nun auch deutsche Reiseblogs kennen lernen. Gut, oder? :-)
2. Familien sind Trumpf
Egal, mit wem ich geredet habe, ob Skigebiet, Hotelkette oder Veranstalter für Individualreisen – alle haben sie inzwischen die Familien im Blick. Das freut mich ja ganz besonders! Da wird darauf geachtet, wie die Hotelzimmer geschnitten sind, damit sich Familien wohl fühlen. Oder wie eine Stadtführung gestaltet werden kann, damit sowohl die Eltern als auch die Kids Spaß daran haben. Selbst Anbieter von ganz individuellen Reisen denken sich Angebote aus, die für Familien mit Kids spannend sind. Andere tüfteln sogar spezielle Strategien aus, um ihr Image als Party-Spot zu ändern hin zu einem auf Nachhaltigkeit setzenden Reiseziel für Familien. Da muss ich jetzt mal ganz parteiisch sagen: Klasse.
3. Deutschland boomt
Klar, die ITB ist in Berlin und natürlich zeigen da die deutschen Regionen ihren Glanz und ihre Gloria. Interessant fand ich aber schon, wie groß die Stände der Bundesländer sind und vor allem, wie sie aus allen Nähten platzen. Ein Getümmel auf dem riesigen Baden-Württemberg-Stand, Menschenmassen in Bayern, Hessen, Niedersachsen und und und. Deutschland als Reiseland kommt sympathisch rüber auf der ITB 2016. Vor allem aber vielfältig und entsprechend attraktiv.
An der Stelle übrigens auch nochmal ein dickes Danke an Tourismus Niedersachsen, die uns Familienreiseblogger mit einem tollen Frühstück verwöhnt haben!
4. Neues ausprobieren lohnt sich
Vor allem wir armen Eltern von schulpflichtigen Kindern können ja ein Lied von überfüllten Stränden, überteuerten Hotels und unerschwinglichen Flügen singen … Da lohnt es sich, auch mal eine andere Reiseidee auszuprobieren. Ein Beispiel ist unser Trip an die Ostsee im Januar.
Oder statt des Strandurlaubs mal eine Sprachreise für die ganze Familie ins Auge zu fassen. Oder Länder zu bereisen, die noch nicht ganz so weit oben auf der Hotspot-Liste stehen. Ich habe zum Beispiel entzückende Bilder von einem Nationalpark in Lettland gesehen. Skifahren in Tschechien soll auch klasse (und bezahlbar) sein … Die ITB ist ein wahres Füllhorn für solche Inspirationen! Die Reiseveranveranstalter zerbrechen sich – sehr erfolgreich – den Kopf, wie sie ihre Regionen immer wieder neu interpretieren.
Auch meine Bucket-Liste hat sich natürlich schön ausgedehnt. Wenn aus meinen ITB-Gesprächen konkrete Reiseprojekte werden, dann kann ich euch zum Beispiel aus Griechenland, Holland, Österreich, Ibiza, dem schwedischen Smaland und – Daumen drücken – Bali berichten. Die Nase platt gedrückt habe ich mir außerdem bei meinem Alltime-Favorit Namibia und faszinierend fand ich den modernen Look bei Japan, Südkorea oder den Philippinen. Hach …!
Die ITB ist echt der Hit. Den Besuch dort kann ich nur empfehlen. Zieht euch bequeme Schuhe an, plant viel Zeit ein, nehmt euch Snacks mit und nutzt die ITB App, um eure Route zu planen.
Für mich steht fest: Bei der ITB 2017 bin ich wieder dabei. Ich freu mich jetzt schon darauf!
Wie ist es mit euch – seid ihr auch dort gewesen? Welches waren eure Eindrücke?
Mehr ITB? Weitere Tipps und Berichte findet ihr zum Beispiel bei diesen Reisebloggern:
Gefällt dir dieser Beitrag? Dann freue ich mich, wenn du ihn teilst!
Ich freue mich natürlich auch über ein “Gefällt mir” für den ganzen Blog rechts oben auf dieser Seite
ITB 2016: Voller Kopf und platte Füße - Ferngeweht
[…] Steffi von Family Escapes […]
Sabine
Huhu Steffi,
danke fürs Verlinken. Ich fand die ITB super. Bin nächstes Jahr wieder dabei. Highlight: Die anderen Reiseblogger. Ich fands toll, Dich endlich mal kennenzulernen :-)
Ines
Liebe Stefanie,
es hat mich sehr gefreut, Dich persönlich kennenzulernen. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr wieder mit einem Familienreisebloggertreffen, auch wenn die Zeit immer viel zu kurz ist … LG in den Süden. Ines
Stefanie
Das kann ich gleich zurückgeben, liebe Ines. Ich fand es auch toll, euch alle mal persönlich zu treffen! Wäre schön, wenn wir das wiederholen. Viele liebe Grüße in den Norden :-)) Stefanie
Deutschlandjäger
Liebe Stefanie,
schöne Übersicht hast Du da :-)
Zum Thema Reiseblogs hat man dieses Jahr tatsächlich ne Menge mehr gehört als noch im letzten Jahr. Ich selbst habe einen Deutschland-Reiseblog und beschäftige mich daher „nur“ mit deutschen Anbietern. Von denen kamen häufig auch negative Stimmen in Richtung Blogger, was deren zunehmende Dreistigkeit betrifft, bestimmte Reisen „einzufordern“.
Ich weiß natürlich nicht, ob das international auch so beobachtet wird, aber untern Bloggern ist eben auch nicht alles (Online-)Gold, was glänzt :-)
LG,
Jan
Marc
Ja, ich muss zugeben … ich finde es fast schon etwas schade, dass es schon wieder vorbei ist.
Vor der Messe war ich noch etwas unsicher, ob die ITB überhaupt was für mich ist. Sie ist es!
Es macht tatsächlich Spaß und das Schönste ist, die ganzen Leute mal zu sehen, die man sonst nur virtuell kennt.
Liebe Grüße,
Marc
Reisemesse ITB Berlin: Urlaubsziele, Reiseblog Awards & Blogger Treffen - Reiseblog Travel on ToastReiseblog Travel on Toast
[…] von anderen Reisebloggern zur ITB 2016 Family Escapes Gecko Footsteps Reiseaufnahmen […]
Hartmut von 4aufeinenstreich
Hach, ich wäre ja auch gerne mit von der Partie gewesen, aber das war leider nicht drin… deshalb auch ein extra Dankeschön für dein Update von der ITB. Freut uns natürlich zu hören, dass Familien attraktivere Kunden werden. Deine Reisepläne für dieses Jahr klingen ja vielversprechend. Und solltet ihr es wirklich bis Småland schaffen, hoffe ich auf einen Besuch.
LG
Hartmut
Stefanie
Lieber Hartmut, nichts zu danken! Mir ging es letztes Jahr auch so, dass ich einfach nicht wegkonnte und deshalb die ITB verpassen musste. Ich wünsche dir, dass es nächstes Jahr klappt, es lohnt sich total, finde ich. Smaland peile ich für 2017 an – und wenn es klappt, komme ich supergerne bei euch vorbei!! LG Stefanie
ITB 2016 – So war’s! - Reiseblog Gecko Footsteps
[…] ging es auf ein Reiseblogger-Treffen in Berlin-Mitte. Sabine von Ferngeweht und Susanne von Travelzentric haben sich als Organisatoren einen Schulterklopfer verdient, denn es […]