Selten hatte ich eine Auszeit so nötig. Ich glaube, ich war kurz davor, meinen Namen zu vergessen vor lauter Wirbel und Stress in den letzten Monaten [ihr habt es vielleicht gemerkt, es war hier auf dem Blog deshalb auch schrecklich ruhig]. Und so habe ich unsere drei Wochen in Griechenland mit den Kindern wirklich herbeigesehnt. Allerdings hat es ganz schön lange gedauert, bis sich endlich das bekannte Reisegefühl eingestellt hat, diese Mischung aus Freiheit, Entdeckerlust und Glück. Aber dann! Die Reise führte über Athen auf die Kykladeninseln Naxos, Paros und Mykonos und mit jeder Etappe war mein Akkuladstand höher.
Und heute sitze ich megaerholt wieder zuhause am Schreibtisch. Bevor ich euch Genaueres über die einzelnen Inseln und natürlich Athen erzähle, muss ich vor lauter Begeisterung aber erstmal unsere gesammelten Reisehighlights loswerden. Hier sind meine Best of von den Kykladen.
Stopover in Athen
Eine meine liebsten Kombinationen: Städtereise und Naturtrip. Klar, man kann bequem auch direkt auf die Kykladen nach Mykonos fliegen. Aber auf ein paar Tage Hauptstadt erkunden wollte ich auf keinen Fall verzichten. Athen kannten wir bislang noch gar nicht. Und auch wenn es während unserer Reise im August dort gewöhnungsbedürftig heiß war, hat sich diese Reiseetappe allemal gelohnt. Vier Tage haben wir uns am Fuß der Akropolis umgeschaut. Dem ausführlichen Bericht schon vorweg genommen: Die Akropolis ist bei 40 Grad im Schatten mit kleineren Kindern und in der Hauptreisezeit sagen wir mal nicht ganz einfach. Das ultramoderne und sehr schöne Akropolismuseum passte da schon viel besser.
Mein Highlight waren aber die ständigen Überraschungen beim Rumschlendern durch die Altstadt. Eben noch touristische Tavernen und die erwarteten Katzen vor blau-weißen Häusern, eine Ecke weiter schräge Gassen voller Graffiti und witziger Details, und auf einmal gelassene Ruhe auf breiten schattigen Wegen am Fuß der Akropolis. Als I-Tüpfelchen und Belohnung für die Kids dann ein Tag am Strand, Athen liegt ja am Meer.
Mehr Athen? Für die ausführliche Version bitte hier entlang.
Boot fahren
Eine coole Sache sind die riesigen Fähren, die von Piräus aus zu den Kykladen fahren. Für uns war es das erste Mal an Bord eines so großen Schiffes und wir waren alle ziemlich beeindruckt. So ein riesiges Ding und dann doch so überraschend wendig. Wir waren mit Blue Star Ferries unterwegs, die etwa vierstündige Fahrt bis nach Naxos war total bequem. Die Fähren starten recht früh morgens und der Moment, in dem die Sonne durch die Häuser in Piräus scheint, während wir an Bord hoch oben standen …. Ich glaube, ich will jetzt doch auch mal ne Kreuzfahrt machen.
Naxos, die ursprüngliche
Die größte Kykladeninsel empfängt einen genauso mit hübschen weiß-blauen Häusern wie die anderen. Im Unterschied zu Mykonos, Santorin oder Paros ist Naxos aber keine reine Touristeninsel. Dort ist nicht jede Ecke so herausgeputzt. Es gibt einige unberührte und auch im August leere Strände, außerdem viele Möglichkeiten für schöne Ausflüge in Bergdörfer oder Wanderungen. Mein Schönstes waren aber tatsächlich die Strände. Ich halte es zwar immer nur kurze Zeit auf einem Handtuch am Strand aus, aber gegen Abend dann mit den Füßen im Sand auf einem Tavernen-Holzstuhl sitzen und auf ein paar Boote im Abendlicht schauen … einfach göttlich.
Den ausführlichen Beitrag über unsere Zeit auf Naxos gibt’s hier.
Paros, die Wohlfühlinsel
Viel kleiner als Naxos und damit auch schneller zu erkunden. Paros ist schicker als Naxos. Mir hat es dort ehrlich gesagt noch besser gefallen. Begeistert waren wir vom Städtchen Naoussa, eine Mischung aus Hafenstadt, schicker kleiner Shoppingmeile und einem Ort unzähliger Tavernen, Bars und Cafés. Für mich waren die Kykladen ja eine Premiere. Ich hatte vor allem das klassische blau-weiß und Holztische in den Tavernen erwartet und war überrascht, wie viele toll designte Bars und Restaurants wir gefunden haben. Scandi-Look auf Griechisch! Sehr fein.
Mykonos, die schicke (und belagerte)
Tja, Mykonos, was soll ich sagen? Wir waren einen Tag in Mykonos-Stadt und fanden alles wirklich wirklich schön. Ganz entzückende Gassen, eine supertolle architektonisch interessante Kirche, eine Aussicht auf Windmühlen vor strahlend blauem Meer und natürlich ein weiß-blaues Häuschen hübscher als das andere. Aber – wir waren Anfang September dort. Immer noch Hauptreisezeit. Und Mykonos ist Ankerpunkt von Kreuzfahrtschiffen. Muss ich mehr sagen? Es war ein bisschen wie bei uns auf dem Weihnachtsmarkt. Das ist sicher abends, wenn die Ausflügler wieder an Bord sind, alles viel besser. Hoffe ich zumindest. Was bleibt, ist allerdings die Tatsache, dass die Preise deutlich höher liegen als auf Paros und Naxos. Ich habe mich auf jeden Fall gefreut, dass wir uns nach langem Hin und Her bei der Planung dann doch für diese beiden Inseln entschieden haben.
Essen und Trinken wie die Götter
Oh Mann, wir haben echt geschlemmt in diesen Wochen. Ich kann mich als Raupe Nimmersatt sowieso kreuz und quer durch eine griechische Speisekarte futtern und war natürlich im siebten Himmel. Unzählige Vorspeisen bestellen und dann durcheinander Oliven, Auberginensalat, Blätterteigröllchen mit Füllung, gebackenen Schafskäse im Sesammantel mit Honig, Weinblätter, Tarama, Knusperbrot, Sardinchen … yummy. Viel Spaß hatte ich auch mit den leckeren kalten Kaffeegetränken. Mein Favorit war zum Schluss dann der Freddo Capucchino. Gibt es das hier eigentlich auch?
Strände voller Schätze
Auf Naxos und Paros gibt es einen Haufen Strände, von lang und einsam bis zur Bucht mit cooler Bar und schicken Liege-Schirm Ensembles. Das Wasser ist aber überall klar türkis und es gibt überall Muscheln, Kiesel, Steine & Co. Wenn unsere Kids also nicht tauchen geübt haben, waren sie damit beschäftigt zu sammeln. Große Muscheln, kleine Muscheln, geschlossene Muscheln, helle, dunkle, selbst zerbrochene. Und kleine Steine, große Steine, runde, eckige …. Wir haben sicher ein paar Kilogramm mit nach Hause geschleppt. Und wie ihr wisst: Beschäftigte glückliche Kinder machen extrem entspannte glückliche Eltern.
Cat Content allover
Das war zwar mehr ein Kinder-Highlight, aber ich finde Katzen auch toll. So sind Kiddy 1, Kiddo 2 und ich voll auf unsere Kosten gekommen, was das Anschmachten von kleinen knuddigen Kätzchen angeht. Sie sitzen teilweise so hingegossen genau am richtigen Fleck fürs Foto, dass man sich echt fragt, ob das inszeniert ist. Auf den Kykladen müssen tausende von Katzen leben, sie sind überall und teilweise in ganzen Gruppen unterwegs. Wir hatten viel Spaß mit den Tierchen, vom Katzenzählen bis zu Momenten, in denen wir fünf kleine Kätzchen ewig dabei beobachtet haben, wie sie uns beobachten.
Mythische Geschichte
Griechenland sorgt mit seiner antiken Geschichte automatisch für Gesprächsstoff. Die starken Charaktere von Zeus und seiner Göttercrew waren auch für unsere Kinder interessant. Wir hatten hierzu vor Ort sogar sehr gut gemachte Bücher zur griechischen Mythologie gefunden, die die einzelnen Götter erklärt haben oder die Odyssee kindgerecht erzählten. Und so hat unsere Kiddy 1 ihrem Bruder auf der Fähre vorgelesen und ihn gleich mal in die griechische Götterwelt eingeführt. Fanden beide toll.
Kinder sind Könige
Das hatte ich erwartet und das war dann auch so: Die Griechen, die uns begegnet sind, waren alle ganz entzückend zu unseren Kindern. Selbst coole Typen in coolen Bars haben lustige Kinder-Späßchen gemacht oder haben die beiden mit Keksen beschenkt. Unsere zwei wurden viel auf den Kopf getätschelt und ständig gab es Geschenke, so dass sie Griechenland jetzt für Eldorado halten. Kinder spielen in Griechenland nicht so eine Sonderrolle wie bei uns. Ich habe zum Beispiel selten Kindergerichte auf der Speisekarte gesehen, es gibt nicht allzu viele Familienzimmer in Hotels und auch Spielplätze scheinen mir in Deutschland öfter vorzukommen. Aber dafür laufen die Kids viel selbstverständlicher einfach so mit. Und es stört sich keiner an der Lärmerei, was ich mit unserem eher lauten Nachwuchs extrem angenehm fand.
Die Kykladen, zumindest Paros, Naxos und Mykonos waren für mich wahre Wohlfühlinseln. Man kann es sich dort einfach richtig gut gehen lassen. Seid ihr schon mal dort gewesen? Auf welchen Inseln? Und wie fandet ihr es?
Wenn ihr mehr lesen wollt, kommt bald wieder – die ausführlichen Beiträge folgen. Jetzt und gleich könnt ihr aber auch schon mal bei Ines von Viermalfernweh schauen, sie hat einige Berichte zu den Kykladen geschrieben.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Attika Reisen bedanken, die mir bei der Organisation dieser Reise sehr geholfen haben. Auch Griechenland Tourismus hat uns freundlicherweise unterstützt – danke schön dafür! Meine Meinung habe ich natürlich wie immer davon unbeeinflusst aufgeschrieben.
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Frank
Vielen Dank für diesen Beitrag! Klingt wirklich toll! Und die Fotos sind klasse, mal etwas andere Perspektiven auf das Land. Gerade die kulinarischen Genüsse können mich ja immer wieder begeistern. Und dass die Kinder ganz nebenbei etwas über die griechische Mythologie gelernt haben, finde ich stark.
Moritz
Toller Bericht mit super Fotos! Die Situation die du von Mykonos beschreibst, kenn ich leider nur allzu gut von Santorini. Wenn die Kreuzfahrttouristen dann abends wieder auf dem Schiff sind, sieht es aber zum Glück wieder ganz anders aus :) Milos wäre meine absolute Empfehlung für den nächsten Kykladenurlaub: insgesamt ein gutes Stück ruhiger, aber bietet mit Kleftiko und Sarakiniko zwei sehr außergewöhnliche Natur-Attraktionen.
LG Moritz
Sichere Reisezielen für Familien? Gibt es sie noch? Und welche sind es?
[…] Hier gehts zum Reisebericht ⇒ Kykladen bei Family Escapes […]
Tanjas Bunte Welt
Wow die Bilder sprechen schon für sich. War noch nie in Griechenland aber ich werde sicher einmal hin. Schade das Mykonos etwas „überfüllt“ war
Liebe Grüße
Ines
Liebe Stefanie, ich habe Dich während Deiner Reise schon auf Instagram gestalked und sehnsüchtig auf Deinen Blogbeitrag gewartet. Ja, die Kykladen sind ein absoluter Traum und es freut mich sehr, dass Ihr von Paros und Naxos auch so begeistert seid. Mykonos und Santorini sind auch unglaublich schön, aber verdammt voll und teuer, deshalb haben wir dort auch nur Zwischenstopps eingelegt. Kinder, Katzen, Küche, das können die Griechen und zwar mit ganzem Herzen.
Falls Du einen guten Griechen um die Ecke hast, versuche Dein Glück mit dem Freddo. Ich bin ein Fan vom guten alten Frappé, den gibt es allerdings auch nur selten in griechischen Restaurants in DL.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Liebe Grüße, Ines
Herzlichen Dank für die Verlinkung.
Stefanie
Liebe Ines, ach was, dann warst du quasi dabei? Das freut mich ja! Ich habe ja leider mein Handy in einem griechischen Waschbecken versenkt und da diese iPhone-Sensibelchen nix aushalten, ist es dort gestorben und mit ihm viele schöne Fotos. Sonst hättest du noch mehr auf Instagram verfolgen können. So kommt es jetzt alles nach und nach hier auf den Blog. Freu mich schon drauf. Danke dir für die Inspirationen! LG Stefanie
Antje
Liebe Steffi,
die Fotos sind so traumhaft, dass ich mich am liebsten direkt auf eine der Inseln beamen würde. Ich bin schon sehr gespannt auf deine weiteren Berichte!
LG Antje
Stefanie
Liebe Antje, ja, so ist es dort: traumhaft! Ich freue mich selber schon aufs Weiterschreiben :) LG Stefanie