Kristallklares Wasser, blauer Himmel, schöne Strände und jeden Tag mindestens zwei Kugeln Eis – das war unsere Woche in Kroatien. Zu Pfingsten hatten wir (glücklichen Baden-Württemberger mit unseren zwei Wochen Ferien) auf der Insel Krk ein Häuschen gemietet und die feste Absicht, einfach mal ein paar Tage nichts zu tun. Nichts außer baden, gut essen und aufs Meer schauen. Und ich sag euch, dieser Plan ist ganz wunderbar aufgegangen. Ich habe sogar mal wieder ein Buch (durch!!)gelesen. Erkundungen und Ausflüge gab’s natürlich trotzdem, jeden Tag nur Liegestuhl ist ja schließlich auch nix.
Krk bietet jede Menge Möglichkeiten. Die insgesamt 410 Quadratkilometer große Insel ist über eine riesige moderne Brücke direkt mit dem Festland verbunden. Damit ist die Anreise per Auto natürlich superbequem, was wohl in der Hochsaison deutlich zu merken ist. Vor allem Wanderer und Mountainbiker zieht es auf die größte der kroatischen Inseln. Die Berg- und Talfahrten auf gut ausgebauten Strecken durch teils karstige teils üppig grüne Landschaften machen bestimmt Spaß. Die andere Gruppe sind dann Familien wie wir mit kleineren Kindern, die vor allem zwischen Strand und Eisdiele hin- und herlaufen.
Was in unsere Woche der Entschleunigung reingepasst hat, kommt jetzt:
Bummeln und Baden in Baška
Eine der schönsten Städte auf Krk ist Baška (sprich: Baschka). Das Örtchen ist vor allem für seinen zwei Kilometer langen Strand bekannt, der sehr schön in einer Bucht liegt. Wie überall in Kroatien ist es meistens ein Kiesstrand, nur in einigen Abschnitten geht er in weichen Sandstrand über. Vielleicht liegst du nicht so weich, aber für mich – die ich es sowieso nie lange auf dem Handtuch aushalte – hat so ein Kiesstrand definitiv was. Allein, dass dir nicht dauernd der Sand ins Gesicht weht …
Ich liebe das Meer ja immer und überall. Hier in Kroatien konnte mich aber überhaupt nicht satt sehen: Das Wasser ist so extrem klar, es schimmert türkis und den Rahmen bilden die schönen hellen Kieselsteine. In der Ferne die hellen Karstfelsen und vor dir schaukeln Boote im Hafen. Ich glaube, ich habe die Hälfte der Zeit einfach nur aufs Wasser gestarrt und mich gefreut.
Unsere Kinder waren völlig begeistert vom Strand Vela Plaža. Hauptattraktion dort ist eine Art Hüpfburg-Anlage im Wasser. Wir hatten dann bald eine tägliche Routine: Die Kids für eine Stunde (kostet acht Euro pro Kind) auf Trampolin & Co., wir im Eiscafé dahinter.
Wenn wir nicht geschlemmt oder gebadet haben, gab’s unendliche Spielrunden auf dem Handtuch. Ich hatte vor der Reise netterweise von Amigo die zwei Spiele „Sechs nimmt“ und „Saboteur“ bekommen, um sie auf ihren Unterhaltungswert beim Badeurlaub mit Kids zu testen. Wenn ich ehrlich sein soll: Ich spiele eigentlich überhaupt nicht gerne Kinderspiele und habe während der Kleinkind-Zeit meiner beiden teilweise ziemlich gelitten unter Obstgarten, zehnteiligen Puzzles und Kneterei. Umso schöner finde ich es heute, dass unsere zwei mit sieben und zehn jetzt auch „größere“ Spiele mögen. Seit sie im Uno-Alter angekommen sind, macht selbst mir die Spielerunde richtig Spaß. Und solche Karten-Packungen bekommt man auch in kleinem Gepäck gut unter.
Kleiner Werbeblock: Die Amigospiele kosten 7,99 Euro, ihr findet sie hier: Sechs nimmt* und Saboteur*
Baška ist ein hübsches Städtchen mit den üblichen kleinen Gassen, vielen netten Restaurants, Hotels und Apartments. Die Attraktion sind die Strände – und ich vermute, im Hochsommer wäre das Ganze eher nicht so meins. Jetzt zu Pfingsten war die Fülle aber erträglich, die erste Wochenhälfte vor Fronleichnam zeigte uns sogar ein richtig leeres ruhiges Ambiente.
Unser Haus am Meer
Unser rosa Häuschen stand direkt am Hafen und aus den Fenstern oder vom kleinen Balkon aus konnten wir wunderbar aufs Meer schauen. Das Haus besteht aus vier Zimmern, die alle übereinander liegen. So schafft es eine respektable Höhe und schaut mit den beiden oberen Stockwerken über alle anderen Gebäude. Ratet mal, wo ich meinen Lieblingsplatz hatte?
Wir sind praktisch auf die Hafenpromenade gefallen, wenn wir aus der Tür raus sind, und haben unser Auto bis auf eine kleine Inseltour komplett stehen lassen können. Für uns, die wir uns im Alltag täglich durch verstopfte Großstadtstraßen quetschen, war das eine absolute Wohltat.
Werbung: Das Häuschen hatte ich übrigens über Novasol gefunden. Der Anbieter hat eine Menge Angebote auf Krk und diesen Sommer kommt noch eine Erweiterung: Passend zum auf Krk so beliebten Mountainbiken gibt es bei manchen Unterkünften gleich auch noch Fahrräder für alle. Ein rotes Fahrrad-Symbol kennzeichnet solche Apartments. Find ich eine gute Idee, gerade für Gelegenheitsfahrradfahrer wie uns, die kein Equipment haben, um die eigenen Räder zu transportieren.
Bootstour durchs Glitzermeer
Von Baška starten verschiedene Bootstouren: Ganztägige Trips zu anderen Inseln oder auch kürzere Ausflüge zum Beispiel mit dem Glasboden-Boot. Alles lässt sich in Terminals an der Promenade oder direkt am Hafen buchen. Wir haben uns für eine Fahrt mit der Leonora entschieden – mein Reisehöhepunkt.
Unser Piratenschiff startete morgens um 9.00 Uhr am Hafen von Baška. Erster Stopp war die Gefängnisinsel Goli, dann führte die Route weiter zur Insel Rab und schließlich wieder zurück. Die Tour fand ich wirklich empfehlenswert: Das Schiff ist keines der modernen weißen Standardboote, sondern eher ein Segelboot vom alten Schlag. Am Bug steht ein Pirat und auch die Passagiere können sich ganz vorn hinstellen. Die Fahrt ist mit Musik unterlegt – von Bjjörk bis Vangelis – , der Wind weht einem ins Gesicht, du schaust aufs Glitzermeer und wenn du Glück hast (wir hatten), hüpfen irgendwo noch ein paar Delfine aus dem Wasser. Herrlich.
Goli
Goli ist eine völlig karge Insel, auf der bis in die achtziger Jahre ein schreckliches Gefängnis untergebracht war. Unter Tito wurden hier politische Gefangene unter völlig unmenschlichen Bedingungen festgehalten, später kamen auch Kriminelle dorthin. Ein sehr sehr krasser Ort, von dem aber niemand wissen durfte. Die Gefangenen mussten in mühevoller Kleinarbeit Fliesen herstellen, die heute noch auf dem Markt oder in manch einem Haus zu finden sind. Selbstverständlich unter einer fiktiven Marke, damit niemand von ihrer Herstellung erfuhr. Der Rundgang durch die heute verlassenen und geplünderten Ruinen der Gefängsnisgebäude (10-15 Personen mussten auf fünf Quadratmetern schlafen) und des adretten geräumigen Wärterpalastes lässt wieder mal Grausen aufkommen darüber, wozu Menschen fähig und worauf Diktaturen aufgebaut sind.
Insel Rab
Von Goli und den hohen Karstfelsen weg kamen wir dann zum Kontrastprogramm an den Paradise-Strand der Insel Rab. Seichtes klares Badewannenwasser und einer der ganz wenigen kroatischen Sandstrände. Wir also wieder auf der Liegewiese unterm Baum, die Kinder die komplette Zeit beim Schnorcheln. So kann es sein … ?
Zurück nach sind wir dann etwa 1,5 Stunden mit leiser Musik im Ohr durch immer wärmer werdendes Abendlicht geschaukelt und hatten dann irgendwann die hübsche „Skyline“ der Hafenbucht vor uns.
Fazit: Unbedingt machen! Die Tour mit der Leonora, dem Piratenschiff, kostet rund 44,00 Euro für Erwachsene, die Hälfte für Kinder. Mit dabei ist ein Mittagessen mit Getränken. Tickets gibt es am Kiosk am hinteren Ende der Strandpromenade.
Tour nach Krk und Punat
Auch schön: Ein Ausflug in die Stadt Krk. Die Stadt ist größer als Baška und hat rund 3.500 Einwohner. Hier gibt es ähnliche Gässchen mit Bars, Cafés und Schnickschnack-Geschäften. Über allem thront ein imposantes Kastell mit angeschlossenem Bischofspalast. Die Fahrt nach Krk durchs Hinterland der Insel lohnt sich allein schon wegen netten Landschaft.
Wir sind noch kurz über Punat gefahren, ein Hafen- und Yachtstädtchen, in dem wahrscheinlich Bootskenner auf ihre Kosten kommen. Wir sind das nicht und für uns hat ein schneller Blick gereicht.
Praktisches und Tipps
Anfahrt: Wir hatten uns das Reiseziel danach ausgesucht, dass es mit dem Auto und mit den Kindern noch einigermaßen bequem zu erreichen ist. Von Stuttgart aus sind es knapp 900 Kilometer. Wir waren in zehn Stunden dort. Die Strecke über Österreich und Slowenien ist in Teilen sogar ganz hübsch, vor allem die Route durch Slowenien führt teilweise durch idyllische Landschaften und kleine Örtchen.
Essen & Trinken: Neben den wunderschönen Landschaften, den schönen Stränden und dem unglaublich klaren Wasser sind ein ganz anderer Pluspunkt für Kroatien die vergleichsweise bezahlbaren Preise. Für ein Abendessen im Restaurant am Strand oder in der Altstadt mit Blick aufs Meer haben wir zu viert meist rund 50 Euro bezahlt. Eine Kugel Eis gibt es für einen Euro. Und die Kugeln sind richtig groß.
Stammgäste waren wir im Eiscafé Mateo direkt an der Strandpromenade (mit Blick auf die Wasserhüpfburg), wo einer der Kellner übrigens eine super Show beim Eisportionieren darbietet. Abends waren wir supergerne im Restaurant Bag in der kleinen Fußgängergasse oben über dem Strand. Dort gibt es leckere Hausmannskost mit Traumblick aufs Meer.
Ausrüstung: Im Sommer wird es richtig heiß, also braucht man eigentlich nicht viel. Wir hatten jetzt schon zu Pfingsten die Hochsommertemperaturen und sind aus Kleidchen und Flipflops nicht rausgekommen. Was sich für Kroatien absolut anbietet, sind Badeschuhe. Man kann sie aber auch ziemlich günstig vor Ort kaufen.
Unterkunft: Da gibt es absolut keinen Mangel, glaube ich, sondern viele Hotels und Ferienapartments über die einschlägigen Anbieter. Achtung: Falls ihr wie wir direkt in der Altstadt von Baška wohnt, müsst ihr wissen, dass man dort nicht mit dem Auto hineinkommt. Es gibt ausreichend Parkplätze, das ist nicht das Problem. Aber beim Packen ist es definitiv ein Tipp, vor Augen zu haben, dass man alles ins Apartment tragen muss.
* Die Links auf die Spiele in diesem Text sind Affiliate Links. Das heißt, wenn ihr darüber auf Amazon die Spiele kauft, bekomme ich einen in dem Fall winzig kleinen Obulus dafür.
Nicole
Hallo liebe Stefanie,
Wir fahren dieses Jahr auch Mitte Mai auf Krk, ich weiß, Wetter kann man nicht voraussagen-aber darf ich fragen wie die Temperaturen bei euch damals waren (Tages-/ Abends und Wassertemperatur?)?
Habt ihr für abends viel Langarm Kleidung dabei gehabt?!?
LG Nicole
Stefanie
Hallo Nicole, bei uns war es damals total heiß, auch abends. Aber das war auch ganz außergewöhnlich, haben alle vor Ort gesagt. Ich würde deshalb schon auch für nicht ganz so warme Tage was einplanen. Liebe Grüße!
Sandy
Hallo Stefanie,
Vielen lieben Dank für das Teilen deines tollen Urlaubberichtes.
Wir werden Mitte Mai auch Urlaub auf der Insel Krk verbringen. Da wir auch zwei Kinder dabei haben wollten wir nicht noch mehr Stunden im Auto verbringen. Auf der Hinfahrt werden wir noch zwei Nächte auf einem Bauernhof in Österreich als Zwischenstopp machen.
Kannst du etwas auf der Route empfehlen? Mir graut es schon ein Bisschen davor die Kinder so lange im Auto zu beschäftigen und hoffe sie machen gut mit.
Der Tipp mit dem Boot und der Eisdiele ist super. Werden wir definitiv ausprobieren. Ganz liebe Grüße aus der Pfalz.
Sandy
Stefanie
Hallo Sandy, für die Route habe ich leider keine wirklichen Tipps. Von uns aus ist es nicht so weit. Was ich aber noch gut in Erinnerung habe, sind die superschönen Landschaften in Slowenien, durch die wir gefahren sind. Wenn ihr da einen Abstecher machen könnt, wär das vielleicht eine schöne verlängerte Pause oder ein Zwischenstopp. Ich wünsche euch viel Spaß!
Herzliche Grüße Stefanie
Jure
Hi Stefanie,
durch Zufall haben wir Deine Seite entdeckt (Suchen gerade Reiseziele um Stuttgart herum) :-)…
schöner Bericht… aber wenn Du / Ihr Kroatien entdecken willst, muss Du viel südlicher fahren.
Makarska Rivijera oder Insel Brac / Hvar / Korcula sind eine Reise wert.
Schöne Grüße
Jure
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Walter Dreher
Liebe Stefanie,
irgendwann ist Kroatien auch bei mir dran. Noch ein, zwei so begeisterte Reiseberichte, und ich bin – obwohl notorischer Italien-Fan – reif für die Insel Krk.
Lieben Gruß
Walter
Stefanie
Lieber Walter, also, ich kann es definitiv nur empfehlen! LG Stefanie