Kennt ihr Naxos ? Was fällt euch spontan zu dieser griechischen Insel ein? Ich habe da gleich ein Wort im Kopf: Vielfalt. Denn die größte der Kykladen-Inseln hat uns immer wieder überrascht. Weiße Sandstrände, trockene braune Felslandschaften, grüne Täler, hohe Berge, kleine Dörfer und größere Städte. Dabei ist Naxos vergleichsweise wenig touristisch und wirkt insgesamt ursprünglich. Wenn ihr so wie wir gerne durch die Gegend stromert, um viel zu entdecken während einer Reise, dann seid ihr auf Naxos goldrichtig.
Die Insel ist knapp 430 Quadratkilometer groß, ihre Hauptstadt heißt Naxos Stadt, alle reden aber immer nur von Chora. Weitere größere Orte sind Chalkí und Filotí im Norden. Rund 14.000 Einwohner leben auf Naxos. Ihre Haupteinnahmequelle sind neben dem Tourismus der Marmorabbau und die Landwirtschaft. Vor allem Oliven und Kartoffeln, Gemüse und Obst wachsen auf dieser sehr fruchtbaren Kykladeninsel.
Die Fähren fahren nach Naxos Stadt und hier habt ihr dann schon vom Schiff aus den Kykladen-Klassiker vor der Nase: unzählige kleine weiße Häuser, die sich einem Berghang hinaufziehen. Für uns war das die perfekte Einstimmung auf 10 Tage mit dieser schönen Insel.
Was wir so gemacht haben? Das hier :-)
Chora entdecken
In die Hauptstadt sind wir immer wieder gefahren. Erstens ist es mit all der venezianisch-kykladischen Architektur total hübsch da und zweitens bietet die Stadt eine Menge Sehenswürdiges. Natürlich, schließlich ist es Griechenland, gibt es dort Millionen Shoppingmöglichkeiten und noch mehr Millionen Tavernen, Bars und Restaurants. Direkt am Meer, hach.
Sehr schön ist das Burgviertel Kástro. Enge Gässchen den Berg hinauf, oft mit Meerblick. Oben dann eine Handvoll wunderhübscher Gebäude, eine Kathedrale und mehrere kleine Museen.
Tipp: Geht unbedingt in das Café direkt am Domus Della Rocca Barozzi Museum. Von der großen Terrasse erwartet euch ein fantastischer Rundumblick auf Chora und das Meer. Wir waren am frühen Abend dort und ich bin mal wieder weggeflossen vor Entzückung über die Szenerie in Gold und Rosé-Tönen.
Ganz bekannt ist das riesige Tempeltor auf einem Hügel vor Naxos Stadt. Da muss man definitiv hin, der Blick von dort ist klasse und falls ihr gerne fotografiert, könnt ihr dort Stunden damit verbringen, die verschiedenen Winkel für perfekte Meerfotos mit Tempeltor auszuprobieren.
Naxos Stadt hat außerdem mit die besten Strände der Insel. Wir waren ja leider in der Hauptsaison da und mir war es dort deshalb meistens viel zu voll. Falls euch das nicht stört oder ihr zu den Glücklichen mit Nebensaisonreisemöglichkeit gehört, dann könnt ihr den Stadtbummel gleich mit einem Strandaufenthalt verbinden.
Wir sind meistens gegen späteren Nachmittag in die Stadt gefahren, durch die Gässchen gebummelt und in irgendeiner Taverne schließlich hängen geblieben. Man kann bei der Gelegenheit am Hafen auch gleich noch die Fährtickets für die Weiterreise oder geplante Ausflüge kaufen.
DEN Strand finden
Wie gesagt: Es gibt eine Menge Strände auf Naxos, die meisten sind bewirtschaftet. Ihr findet dort also Liegen, Bars & Co. Von Naxos Stadt aus ziehen sie sich quasi ununterbrochen nach Süden. Die großen Strände heißen zum Beispiel Agios Georgios und Agios Prokopios oder Agia Anna. Teilweise sind die Liegemöglichkeiten superstylish – ganz mein Ding, auf einer dickgepolsterten Unterlage mit kühlem Frappé in der Hand, Blick aufs Meer und die Kids spielen friedlich (harrharr).
Es gibt aber durchaus auch ganz unberührte Strände, zum Beispiel südlich von Chora rund um Mikrí Víglia (Kitesurfer) und vor Kastrakí.
Wir haben fast jeden Tag einen anderen auskundschaftet bis wir schließlich unsere Lieblingsecke gefunden hatten. Das war dann der Strandabschnitt südlich von Agia Anna. Hier am Südeende der Pláka gibt es nur alle paar hundert Meter mal eine Bar, das Ganze ist nicht so überlaufen, der Strand fällt flach ab und ist für Kinder super. In der großen Taverne Manolis an der Straße kann man übrigens sehr lecker und ganz günstig essen. Und, wenn nicht gerade der Kykladenwind Meltemi zu stark weht, sitzt man ganz besonders nett und mit den Füßen im Sand an den Tischchen auf der Strandseite.
Strand ist toll, Pool ist cool(er)
Tja, so ist es eben: Wir können unseren Kids noch so tolle Strände zeigen, sobald sie einen Pool haben, geht nix drüber. Also hatten wir auf Naxos eine Unterkunft mit Pool. Diesmal sogar direkt vor der Haustür. Wir waren bei Iannis in seinem Summerland. Die Anlage liegt zwar leider etwas abgeschieden (Mietwagen!), aber das ist auch schon der einzige Wermutstropfen. Ansonsten fanden wir es klasse. Die Ferienhäuschen bieten Platz und alles, was man so braucht. Es gibt gutes Frühstück und ein kleiner Hausstrand ist nicht weit. UND es gibt zwei Pools. Für uns hieß das: Morgens, mittags, abends tauchen, planschen und kreischen. Die Kids, meine ich. Wir so: Hollywood-Schaukel, Liege oder Korbstuhl mit Buch.
Ausflüge über Berg und Tal: Chalki, Filotí und Apíranthos
Alle zwei bis drei Tage muss ich richtig raus und kann nicht mehr nur Sandburgen bauen oder durch Gässchen bummeln. Naxos ist deshalb für mich eine wunderbare Insel, weil sie so viel Sehenswertes bietet und vor allem Richtung Norden sehr schöne Berglandschaften hat. Wir sind mehrmals losgezogen und haben uns die größeren Städte, ein paar Dörfchen und ganz viel Natur angesehen.
Chalki …
… ist ein Örtchen mit Olivenhainen und einem sehr netten Kern kleiner Gassen, Tavernen und Mini-Lädchen. Außerdem eine der größten byzantinischen Kirchen der Insel. Und eine hübsche Bar mit weißen Stühlen unter einer Platane, in der wir leckere Crepes essen konnten. Chalki ist übrigens auch Ausgangspunkt für einige Wanderungen durch die Hochebene dort.
Filotí …
… ist um einiges größer und liegt direkt am Fuß des höchsten Inselberges Zas (= Zeus). In Filotí sind wir durch steile Gassen gekeucht gebummelt und wurden immer wieder dafür belohnt: Hübsche Häuser, Türen, Ausblicke! Einige paar hundert Meter hinter Filotí den Berg hinauf steht auf einem Felsplateau auch eine sehenswerte Kirche, von der aus man schon wieder einen genialen Blick auf die Tragea-Hochebene hat. (Übrigens, wenn jemand weiß, wie diese Kirche heißt, dann bitte schreibt es mir als Kommentar. Ich hatte mir den Namen nicht gemerkt und konnte ihn jetzt im Nachhinein unglaublicherweise nicht herausfinden.)
Apírantos …
… heißt unser Städtchen-Favorit. Schon allein die Fahrt dorthin über die Kurvenstraßen macht Laune. Der Ort selbst liegt am Berghang dann auf einmal vor einem. In Weiß natürlich. Allein die Lage ist schon ein Trumpf, uns hat dann aber auch der Charme der Gassen gefangen. Hier kann man relativ lange hin und her spazieren. Hinter vielen Ecken warten architektonische Überraschungen und natürlich herrscht überhaupt kein Mangel an Bars oder Tavernen. Sogar fünf Museen gibt es. Für mich ist Apírantos ein Mix aus pittoresken Gässchen, schönen Häusern, lässigen Bars und toller Aussicht.
Unsere zehn Tage Naxos waren insgesamt eine gute Mischung. Relaxen am Pool, Spazierengehen am Strand, Bummeln durch die Städtchen und Entdeckerfahrten querfeldein. Von Naxos aus kann man auch ganz unkompliziert auf andere Kykladen-Inseln schippern. Ganz nah sind Paros und Anti-Paros, Tagestouren führen auch nach Délos und Mykonos. Wir haben uns einen Tag Mykonos gegönnt, von dem ich euch auch noch ausführlicher berichten werde.
Von Naxos aus ging es für uns dann weiter nach Paros. Und wenn ich an diese Insel zurückdenke, fällt mir dieses Wort ein: Wohlfühlen. Warum und wieso ich gleich selig losseufzen könnte bei der Erinnerung an unsere Zeit auf Paros, erzähle ich euch ganz bald.
Eine ersten Überblick über alle Highlights unserer Griechenlandreise bekommt ihr in diesem Artikel:
Best of Kykladen oder warum Griechenland mit Kindern unglaublich entspannt
Mehr Griechenland? Dann schaut hier: Auf göttlichen Spuren. Unsere Highlights in Athen mit Kindern
Kennt ihr die Kykladen? Wie sahen eure Erfahrungen aus? Und habt ihr auch eine Lieblingsinsel?
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Thomas
Hallo Stefanie
vielen Dank für den schönen Reisebericht. Hast Du vielleicht einen Eindruck ob man mit 5 jährigem Sohn auch in der 2.ten Aprilhälfte schon nach Naxos fahren kann oder ist es einfach noch zu kalt und ausgestorben?
Stefanie
Hi Thomas, wir waren ja im Hochsommer dort, deshalb kann ich es nur vermuten: Es ist wahrscheinlich zum Baden im Meer noch kalt, aber ansonsten sicher nett. Sonnig, angenehme Temperaturen, nicht so heiß. Auf Naxos kann man viel unternehmen, es kommt eben darauf an, was ihr machen möchtet. Für einen Badeurlaub würde ich es eher im April unsicher sehen, für einen schönen Trip mit Ausflügen (und vielleicht Hotel-Pool) kann ich es mir gut vorstellen. LG Stefanie
Charnette
Liebe Stefanie,
ich habe für dich herausgefunden, wie die Kirche bei Filoti heißt: Saint Irene Chrysovalantou.
Dein Artikel war übrigens eine schöne Einstimmung für unseren Urlaub. Herzlichen Dank dafür.
Liebe Grüße
Charnette von wiraufreise.de
Stefanie
Hi Charnette, ach wie toll! Dafür ganz lieben Dank! Das werde ich dann bald noch in den Beitrag einbauen :-)) Euch viel Spaß auf Naxos, dieser wunderhübschen Insel. LG Stefanie
Nathalie
Liebe Stefanie, oh soooo schön. Griechenland steht schon so lange auf meiner Liste und bisher hab ich es leider noch nicht geschafft (bzw. meinen Mann überzeugen können ?). Deine Bilder sind traumhaft schön und sind für das grause triste Wetter heute genau das richtige. Ich werde sie bei Gelegenheit mal meinem Mann unter die Nase halten ?
Herzliche Grüße, Nathalie
Stefanie
Liebe Nathalie, das würde mich ja freuen, wenn mein Artikel deinen Mann überzeugt und ihr nach Griechenland könnt. Denn das lohnt sich total, absoluter Wohlfühl-Urlaub! Viele liebe Grüße Stefanie
Viermal Fernweh
Wie Du siehst, lese ich alle Deine Griechenlandartikel ;-) Möchte ja mit Euch immer eine Runde durch die Inselwelt drehen und ein bisschen seufzen. Wir waren auch 10 Tage auf Naxos, haben am Rande der Stadt gewohnt, so dass wir täglich in die Chora laufen konnten und nahe am Strand waren. Das Hinterland ist traumhaft, sieht man ja deutlich auf Deinen Bildern.
Danke für den Ausflug in sonnige Griechenland, tut gut bei dem grau-kalten Schietwetter gut.
Liebe Grüße und eine schöne Weihnachtszeit. Ines
Stefanie
Liebe Ines, wie schön, dass ich dir da beim Seufzen ein bisschen helfen darf :-) Und, ja, mir ging es jetzt beim Schreiben auch so, allein die Erinnerung wärmt von innen. Viele liebe Grüße und für dich auch noch eine schöne Vorweihnachtswoche! Stefanie