Skifahren ist einfach immer wieder das Größte – den ganzen Tag draußen sein, Berge, Bewegung, klare Luft, gemütliche Hütten … Ich bin unheimlich froh, dass unsere Kids auch Spaß daran haben und wir langsam dahin kommen, zusammen auf die Piste zu gehen. Es gibt wirklich wenige Reisen, nach denen wir uns so rundum wohl und fit fühlen wie nach ein paar Tagen Skifahren. Es pustet einfach alles Graue aus dir raus.
Jetzt zu Fasching durften wir ins Stubaital – unser erstes Mal auf einem Gletscher. Ich war schon gespannt, ob es wohl Unterschiede zu anderen Skigebieten geben würde, ob man die Höhe spürt zum Beispiel oder ob die Pisten und das Ambiente irgendwie anders wären. Und, ja, manches ist tatsächlich etwas anders als wir es bisher aus unseren Skireisen kannten. Vor allem: Die Natur ist noch beeindruckender.
Ein Panorama zum Niederknien (#Gletscherliebe)
Das Skigebiet Stubaier Gletscher umfasst insgesamt fünf Gletscher und das Gletschervorfeld. Die Landschaft ist schlichtweg genial. Ich genieße so ein Panorama unheimlich. Hängt das eigentlich mit dem Älterwerden zusammen? Ich war ja schon letztes Jahr in den Dolomiten sehr begeistert von der Aussicht. Aber die Natur auf dem Stubaier Gletscher setzt da noch eins drauf. Wo du sonst auf tolle Bergketten in der Ferne schaust, bist du hier mitten drin. Schaut mal, was ich meine:
Das Gletscher-Skigebiet
Der Stubaier Gletscher ist das größte Gletscherskigebiet in Österreich und bis zu 3.210 Meter hoch. Es gibt 35 leichte bis mittelschwere Abfahrten und 26 Liftanlagen. Schwarze Pisten habe ich kaum gesehen. Alles ist ziemlich modern, viele Sessellifte mit Haube und Heizung, mehrere Gondelanlagen, nur vereinzelte Schlepplifte. Das halte ich fest, weil es nämlich teilweise durch starken Wind echt eisig war und ich die Pisten dann danach ausgesucht habe, wo wir beheizt und geschützt wieder zurück auf den Berg liften konnten.
Die Höhe habe ich übrigens überhaupt nicht gespürt (und ich WERDE durchaus höhenkrank wie ich leider seit einer Bolivienreise weiß).
Breite und überraschend leere Pisten
Das hat mich total erstaunt: Wir waren schließlich in den leider so beliebten Faschingsferien unterwegs. Wie immer zusammen mit gefühlten Millionen von anderen Familien. Aber auf dem Berg waren irgendwie alle weg. Wir mussten tatsächlich so gut wie gar nicht anstehen und auch auf den Pisten selbst gab’s nicht das übliche Gewimmel. Ich kenne das von vielen Skigebieten ganz anders, deshalb ist das – neben der Schneesicherheit – für mich einer der allergrößten Pluspunkte des Stubaier Gletschers.
Die Pisten selbst sind fast alle sehr schön und auch für Anfänger meistens gut geeignet, dabei aber nicht langweilig. Sehr breit, immer gut präpariert. Wir hatten sogar Neuschnee.
Schön für die Kids: Es gibt Fun Slopes wie zum Beispiel eine Wellenbahn und auch eine Piste, auf der man seine Geschwindigkeit messen kann.
Gut organisierte Skikurse
Unsere Kids waren beide im Skikurs der Schischule Neustift. Wir haben in den letzten Jahren einige Skikurs-Erfahrung gesammelt und ich habe es noch nie so gut organisiert erlebt wie hier. Unzählige Kinder, ein absolutes Gewimmel, das die große Skilehrermenge vollkommen professionell und geordnet in die Kurse eingeteilt hat. Hier hat alles Hand und Fuß. Du weißt, wann und wo genau du dein Kind abgeben oder holen musst, jeder Kurs hat seinen eigenen Treffpunkt, der mit einem Namensschild des Skilehrers markiert ist. Die Kids haben eine Überziehweste an, in der ein Kärtchen mit dem Namen des Lehrers steckt … und und und. Ich war begeistert! Die Kids übrigens auch. Und als sie dann beide auch noch aufs Siegertreppchen durften beim Skirennen war die Welt perfekt ?
Orga: Schischule Neustift, www.schischule-neustift.com, Büros unten und oben an der Gondel Gamsgart
Big Family, Eispavillon und Eisgrotte
Noch ein Pluspunkt: Für kleinere Kids bietet der Stubaier Gletscher ein Kinderland mit Zauberteppich & Co.– aber ohne zu viel Bunt und Quietsch. Das ganze steht unter der Überschrift Big Family, Jeti-Maskottchen inklusive. Außerdem gibt es einen tollen Eispavillon.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, verpasst es nicht, in die Eisgrotte zu gehen. Hier könnt ihr direkt in den Gletscher hinein. Ein 80 Meter langer Rundgang heißt „Gletscherleuchten“: In das Eis sind verschiedene Lichtinstallationen gebaut, so dass der Gletscher in unterschiedlichen Farben schimmert und die Strukturen im Eis sichtbar werden. Sehr schön!
Die Eisgrotte erreicht man von der Bergstation Eisgrat, der kurze Weg ist ausgeschildert.
No Hüttenzauber, aber gutes Essen
Ein kleines Manko für mich Hüttenfan: Der Stubaier Gletscher ist eher modern als gemütlich. Das heißt, die urigen Holz-Hüttchen anderer Skigebiete gibt es hier nicht. Dafür aber genügend kleinere und große Restaurants, mit und ohne Selbstbedienung, und gutem Essen. Die Auswahl zum Beispiel im Restaurant Eisgrat ist riesig und auch die Preise fand ich ok. Besonders nett ist das ganz oben gelegene eher kleine Panoramarestaurant Schaufelspitze. Aus den großen Fenstern hast du einen tollen Blick in die Umgebung.
Unser Gasthaus im Stubaital
Das Stubaital besteht aus fünf Gemeinden, die wie Perlen an einer Schnur hintereinander liegen. Wir waren in Neustift, dem größten Ort im Tal. Und hatten es hier ganz besonders urig: Mit einem Zimmerchen im Gasthaus Schaller. Netterweise war das genau das richtige Kontrastprogramm zum eher etwas kühlen Gletscherambiente. Der Gasthof liegt etwa 15 Autominuten vom Gletscher entfernt. Flüsschen und Winterwonderland inklusive.
Der Hof selbst besteht aus kleinen gemütlichen Räumen. Viel Holz, rot-karierte Bettwäsche und Bauernmöbel. Witzig fanden wir den bestecklosen Abend. Und die Preise für die Winterpauschale mit Übernachtung, Skipass und Halbpension sind konkurrenzlos.
Organisatorisches zum Skifahren am Stubaier Gletscher
Skipässe: Die Kosten für Skipässe sind wie überall ordentlich, liegen aber im Durchschnitt, würde ich sagen. Im Winter 2018 kostet ein Tag in der Hochsaison 47,00 Euro, fünf Tage 198,00 Euro. Ein großes Plus für Familien mit Kindern: Pro zahlendem Erwachsenen fährt ein Kind bis einschließlich neun Jahre kostenlos (Stichtag: 10. Geburtstag, Ausweis mitnehmen!).
Transport: Durchs ganze Tal fährt alle zehn Minuten ein Skibus, der einen kostenlos zum Gletscher bringt. Wer lieber mit dem eigenen Auto unterwegs ist: Es gibt an beiden Talstationen Eisgrat und Gamsgarten Parkplätze. Ich hatte den Eindruck, dass die Plätze groß genug sind, zumindest sah es morgens nicht zu chaotisch aus. Wir waren allerdings im Skibus unterwegs. Skidepots gibt es auch an mehreren Stellen, sowohl an den Talstationen wie auch Schließfächer oben am Berg. Überall sind übrigens auch Intersport-Geschäfte mit den üblichen Leihmöglichkeiten.
Après-Ski: So richtigen Après-Ski habe ich nicht gesehen. Wir waren einmal in der großen Hotelbar unterhalb der Gamsgarten-Talstation, das war nett, aber ich kenne es aus anderen Gebieten lauter & voller.
Weitere Skigebiete: Wenn wir das nächste Mal ins Stubaital fahren, will ich unbedingt auch eines der anderen Skigebiete ausprobieren. Neben dem Gletscher gibt es noch die Gebiete Schlick 2000, Elfer und Serles-Bahn. Vor allem das Gebiet Schlick soll sehr gut und von den Pisten vergleichbar mit dem Gletscher sein.
Seid ihr diesen Winter auch Skifahren gewesen? Wo denn? Habt ihr Tipps? Immer her damit bitte!
Wir sind bei dieser Skireise vom Tourismusverband Stubai Tirol unterstützt worden. Danke schön dafür!
Meine Darstellung unserer Eindrücke hat das wie immer nicht beeinflusst.
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Burchardt
Egal ob Kinderskikurs, Qualität des Essens, Freundlichkeit des Personals in den Restaurants. Kein Vergleich mit der Seiser Alm. Die Skikurse sind dort wesentlich organisierter und qualitativ höher wertig. Am ersten Tag wusste keiner aus der Skischule, wo unser Kind geblieben ist. Erst nach 15 Minuten kam die Klärung. Die Nachfrage beim Skilehrer wie der Probetag war? „Ja ok“ Das Essen im SB-Restaurant Gamsgarten hat nichts mit „königlich Speisen“ zu tun wie es auf der Kleidung des Personals steht. Unsere Kinder hatten Pommes ( bei denen sollte nichts verkehrt gehen) und Makkaroni mit Tomatensoße für runde 10 Euro. So etwas schlechtes haben wir noch nicht gegessen. Nur der Apfelstrudel war sehr gut und für 3,60 Euro absolut lecker. Ein 0,4 Getränk für über 4 Euro finde ich für ein SB Restaurant viel zu teuer. Die Orte im Tal sind sehr gut. Auch die Restaurants. Für Familien nicht so viel Trubel. Allerdings schon der ein oder andere mit einer Alkoholfahne am Lift.
Für uns gibt es bessere Skigebiete. Auch die Aussicht wie beschrieben gibt es woanders genauso spektakulär. Die Beschreibung finde ich völlig übertrieben und es entsteht bei mir doch der Eindruck der Beeinflussung des Tourismusverbandes. Ein Pluspunkt allerdings für die Preise der Skipässe. Das kennen wir von der Seiser Alm teurer und ein Plus für die Preise Skiverleih. Allerdings war ich auch sehr erstaunt über die Vielzahl der Schlepplifte. Das fand ich dann doch sehr altbacken. Vor allem wird es dann sehr kalt bei den Temperaturen und den Winden dort oben.
Stefanie
Hi, ja, von der Seiser Alm habe ich auch schon viel Positives gehört. Allerdings fand ich auch die Preise ziemlich gesalzen bei Schauen nach Unterkünften, Skipässen etc. Uns hat der Stubaier Gletscher total gut gefallen, vor allem die Pisten und das Panorama. Ganz ohne Beeinflussung übrigens. Und dass es auch andere gute Gebiete gibt, steht außer Frage. Letztlich ist es auch immer ein bisschen Geschmacksfrage, oder? VG Stefanie
Max
Wow. Super cooles Gebiet :-)
Werden wir auch mal einen besuch abstatten